Babys am Körper zu tragen ist in vielen Kulturen heute noch der einzige Weg sie zu transportieren.
Auch in Europa war es noch bis ins letzte Jahrhundert hinein eine Selbstverständlichkeit Babys unmittelbar am Körper zu tragen. Die Entwicklung des Kinderwagens machte diesen nach und nach zum hauptsächlichen Transportmittel von Babys. Leider! Denn in Zeiten, in denen Babys ausschließlich getragen wurden, gab es viele gesundheitliche und entwicklungsphysiologische Probleme, wie zum Beispiel Hüftluxationen, sehr viel seltener. Wir zeigen fünf gute Gründe warum Babys tragen auch heute noch wichtig ist.
Babys sind Traglinge
Säuglinge nehmen oft eine typische Körperhaltung ein. Besonders wenn sie ruhen oder angehoben werden, ziehen sie reflexartig die Beine an und breiten die Arme aus.
Spreiz-Anhock-Haltung
Früher war die Nahrungsbeschaffung nicht so einfach wie heute. Wir waren ständig auf den Beinen.
Wer nicht laufen konnte, wurde eben getragen.
Säuglinge klammern sich an den Körper ihrer Mutter. Dieser Reflex, sich festzuklammern, existiert bei Neugeborenen heute noch.
Der Greifreflex der Hände verschwindet aber in den ersten Lebenswochen - er macht auch wenig Sinn, wenn die Mutter kein Fell hat.
Die Spreiz-Anhock-Haltung der Beine bleibt jedoch erhalten, bis das Kind auf eigenen Füßen steht. Beim Babys Tragen in Tuch oder Tragehilfe wird diese Haltung auf natürliche Art unterstützt. Bereits Neugeborene können erstaunlich lange Zeit in der Spreiz-Anhock-Haltung verbringen. Auch einschlafen ist so problemlos möglich. Für Erwachsene wäre das undenkbar.
Babys tragen schafft Urvertrauen
Neun Monate lang trägt die Mutter ihr Baby im Bauch und versorgt es unmittelbar mit allem, was es braucht.
Deine Stimme, Geruch und Anwesenheit, ist deinem Kind bewusst und gibt ihm Vertrauen.
Nach der Geburt sollte diese tiefe Verbundenheit weitergeführt werden.
Das Tragen in Tragetuch oder -hilfe unterstützt die Verbundenheit.
Das Neugeborene braucht die bedingungslose Nähe seiner Bezugspersonen.
Denn es erwartet ihre Liebe, Hilfe, Nahrung und Geborgenheit. Dabei muss es sich rundum sicher fühlen. Die Eltern werden zu den wichtigsten Menschen, auf die hundertprozentig Verlass ist - immer und überall! So entsteht das allererste Vertrauen im Leben, das auch Urvertrauen genannt wird. Es hilft dabei Liebe und Empathie empfinden zu lernen. Es ist die Grundlage für die Fähigkeit zur Resilienz und auch dafür irgendwann einmal selbständig zu werden.
Verzichte auf Spielzeug oder Dinge die ganz schnell ein Kind fördern. Lege lieber den Grundstein mit dem Tragen.
Wer getragen wird, ist mitten drin im Leben.
Dein Baby ist auch mit den Augen da, wo du bist.
Es kann beobachten und das versorgt das Gehirn mit wichtigen Reizen für die neuronale Entwicklung. Wird die bunte Welt da draussen für das Kind zuviel, schläft es in Tragetuch oder -hilfe einfach ein und kann sich somit den Umwelt-Reizen problemlos entziehen. Bewegung und leichtes Schaukeln kennt das Baby nicht nur aus dem Bauch seiner Mama. Beides ist ein körperliches Grundbedürfnis. Das permanente Schaukeln am Körper des Tragenden fördert nachweislich die Hirntätigkeit und damit auch die Intelligenz der Kleinen. Viele Studien haben erwiesen, dass Bewegung neue Nervenzellen im Hirn wachsen lässt. Die Kommunikation ist umso höher, zwischen Eltern und Kind. Eltern und Kind entdecken die Welt quasi gemeinsam, fast auf Augenhöhe. Soviel Zuwendung ist gut für das Gedächtnis und auch für die Sprachentwicklung.
Fazit: Babys tragen ist die natürlichste Art einem Säugling Nähe zu schenken. Aber auch ältere Kinder profitieren oft noch sehr davon getragen zur werden. Das Tragen fördert die körperliche und geistige Entwicklung und auch die emotionale Beziehung wird gestärkt.
Das Tragen von Babys hat so viele positive gesundheitliche Aspekte, dass man sie kaum aufzählen kann. Einer der wichtigsten ist sicherlich die gesunde Entwicklung des Hüftgelenkes. Die leicht gespreizte und angehockte Beinstellung ist ideal für die normale Ausreifung der kindlichen Hüftgelenke. Es ist kein Zufall, dass Kulturen, die ihre Kinder traditionell in Tragetüchern transportieren, Fehlstellungen wie Hüftdysplasie kaum kennen.
Bis zu 22% der Säuglinge weisen einen lagerungsbedingten Schiefkopf auf. Gerade die als Vorbeugung gegen den plötzlichen Kindstod empfohlene Rückenlagerung sorgt für eine deutliche Zunahme dieses Phänomens. Häufig ist damit dann später auch eine Fehlhaltung des Kopfes verbunden. Das Tragen in Tuch oder Tragehilfe kann hier präventiv dagegen wirken, da Kinder so weniger lange auf dem Rücken liegen. Drei-Monats-Koliken sind sehr verbreitet. In Kulturen, die Babys hauptsächlich tragen, sind diese weitestgehend unbekannt. Warum?
Körperregulierung
Selbstbewusstsein
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